Finanzierungssymposium: Michaela Gloystein hält Vortrag
Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause fand am 4. Juli im Lindner Hotel Hamburg Am Michel das Finanzierungssymposium 2024 des BFW Nord statt. Unter dem Titel „Finanzierung in der Krise – was geht noch und wo geht es hin?“ trafen sich Banken- und Unternehmensvertreter, um über Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten in der derzeitigen Marktsituation in den Austausch kommen.
Michaela Gloystein, Leiterin Finanzierung bei HAMBURG TEAM, hielt einen spannenden Vortrag zu den aktuellen Herausforderungen der Finanzierung von Projektentwicklungen und stellte potenzielle Lösungsansätze vor. Neben einem umfassenden Einblick in ihren „Finanzierungsalltag“ zeigte sie die schwierigen Marktbedingungen und ihre Auswirkungen auf Projektentwickler auf. Unter der momentanen Finanzierungsstruktur sind nur noch 15 bis 20 % des bisherigen Projektvolumens möglich. Es wird nicht nur mehr Eigenkapital für das gleiche Projektvolumen verlangt, sondern auch der Eigenkapitaleinsatz durch Mezzanine-Kapital deutlich schwieriger und teurer. Des Weiteren werden Finanzierungen aufgrund des Zinsniveaus kostspieliger und die Laufzeiten verlängern sich, was wiederum auf den langwierigeren Vertrieb zurückzuführen ist.
Eine mögliche Strategie, dem als Kund*in zu begegnen, kann sein, Vertragsanpassungen zu verhindern und Covenants unbedingt einzuhalten – bei bestehenden Finanzierungen sollte man folglich niemals angreifbar werden. Sofern der Projektentwickler das Projektvolumen stabil halten möchte, sind alternative Strategien notwendig, wie beispielsweise einen alternativen Finanzierer zu finden. Hierbei kämen infrage: Grundstückverkäufer oder Partner, die Wohnungsbau zunächst fertigstellen und dann veräußern. Service Developments für Grundstückseigentümer bzw. Bestandshalter umzusetzen, wäre außerdem denkbar.
Als zukünftige Entwicklung könnte sich unter anderem eine Reduzierung der Grundstückskaufpreise und Baukosten ergeben. Wegen des geminderten Projektvolumens sinkt voraussichtlich das Gesamtgeschäft der Banken, infolgedessen eine Risikoadjustierung ihrerseits ausgelöst werden könnte.